Start in's Jahr 2024 in Sertig

Oder: Alle Jahre wieder

Zwar ist Weihnachten glücklicherweise wieder vorüber, aber so lässt sich auch der alljährliche Besuch in schweizer Kanton Graubünden einleiten. Der soll diesmal den Auftakt zu einem mehrtägigen Eis- und Mixedkletterurlaub von Leon und mir darstellen.
Nach entspanntem (zumindest für mich, Leon hatte vier Stunden zuhause zwischen Rückkehr und und) Aufbruch um 6 Uhr geht es mit bereits gepacktem Rucksack fix zum Standardsektor in Sertig. Der ist dank Berchtoldstag (Feiertag in der Schweiz) auch nicht schlecht besucht für einen Wochentag. Daher rechnen wir nicht unbedingt damit, viel zu klettern. 

Beim Abseilen.

Nach der ersten Route, nach der ich etwas mit falsch eingestellten Steigeisen zu kämpfen habe (klassischer Chaot eben), sieht das etwas anders aus. Schnell steigen wir in die zweite Route ein, die Kleine Säule. Diesmal darf Leon in den steileren Teil, ist da auch fix durch. Es ist noch nicht mal 15 Uhr, daher wettern wir die Chance nochmal in eine Route einsteigen zu dürfen. Leon fehlte unter anderem noch das "Couloir", also schauen wir, wie es dort aussieht. Nur eine Seilschaft vor uns, die allerdings mit heillos überforderdem Nachsteiger, der neben viel Zeit auch viel Eis verbraucht und uns damit beglückt. Die drei bis vier Seillängen klettert Leon in zwei knapp 55m langen Längen und schwupp, stehen wir noch im Hellen wieder unter dem Fall. 

Das Couloir steht verhältnismäßig dünn.

Allgemein stand das Eis recht dünn, im Couloir war es in der zweiten Länge kurz Mixed bzw dünne Glasur zwischen Fels im Aufschwung. Der erste Aufschwung steht weniger steil als die letzten Male. 
Aus diesen Fakten ziehen wir die Schlüsse, dass wir im Averstal nix vernünftig Kletterbares finden würden und planen für die nächsten Tage um. 

Letztes Tageslicht und ein kontrastbringender Leon beim Abseilen hoch über Sertig.

Zurück am Auto wird ordentlich Material umgepackt, da die Bene-Ries-Memorial am Hoch Ducan ansteht. Außerdem gibt's ordentlich dekadentes Essen mit Tomatenrisotto.

Fazit: Eisklettern im Sertigtal
Länge: zwischen 70m und 130m alles dabei.
Schwierigkeiten: Ab WI3 bis WI5 gibts für jeden Anspruch was, hauptsächlich jedoch bis WI4. Daher viele Anfänger*innen und Kurse an Wochenenden. 
Absicherung: Die meisten Linien haben Bohrhakenstände seitlich im Fels, je nach Eisstand können diese aber verdeckt oder zu weit weg sein. Daher genug Schrauben mitnehmen, je nach Komfort. Außer zuanfang der Saison sind auch einige Abalakovs an flacheren Stellen, die zum Standmachen/Abseilen genutzt werden können.

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