Persönlicher Jahresrückblick 2023
Oder: der Philosoph aus der Sinnkrise?
Tja, und so schnell kann die Sache gehen. Schon wieder ein Kalenderjahr vorüber, was mich bereits zum zweiten Mal dazu veranlasst, einen kurzen Rück- und Ausblick zum Jahresende zu geben. Da seit September nicht wirklich etwas passiert ist (und im September dieser Blog sein einjähriges Bestehen "feierte"), wird es an dieser Stelle auch nicht wirklich Neuigkeiten geben. Ich versuche lediglich ein wenig, das Jahr zu bilanzieren.
Bereits 2022 hatte ich gedacht, dass ich das vergangene Jahr nach unten toppen könnte. Weit gefehlt, schlimmer geht immer.2023 bestand aus sechs Monaten für mich, da die anderen sechs Monate in Klinikaufenthalte investiert wurden. Zwar mit zufriedenstellenden Ergebnissen (zumindest nun beim letzten, dritten Aufenthalt dieses Jahr), aber einfach ist es eben nie, sich einzugestehen dass es Hilfe von außen benötigt, um in der Zukunft selbstständiger leben zu können und dass eben diese Hilfe (zur Selbsthilfe) auch gut und gerne Zeit verschlingt.
2023 in Zahlen
Umso spannender finde ich im Rückblick, was ich in den sechs Monaten, die ich auf dem Papier zur Verfügung hatte, alles so geschafft habe:Im Eis lief es zwar im Jahre 2023 nicht ganz so gut wie 2022 und 2021, aber es lief immerhin etwas; So komme ich dieses Jahr auf sechs oder sieben Tage Eis. Vieles, beziehungsweise fast alles waren leichte Meter, aber wie beim Ausdauertraining zählt eben auch in den ernsthafteren Sparten des Bergsports: Quantität über Qualität.
Wie eigentlich jedes Jahr zieht es mich nicht unbedingt in die ganz hohen Berge (der Alpen), um micht zu dafür zu motivieren braucht es im Normalfall eine spannendere, technischere Route oder eben wie dieses Jahr eine rare Gelegenheit mit Freund*innen, die ich sonst nicht so in den Bergen sehe. Diese Gelegenheit führte mich 2023 auf den Mönch, mit 4107m über Normalnull mein höchster Berg des Jahres (und auch insgesamt), auf dessen Gipfel ich sogar zweimal auf zwei aufeinanderfolgenden Tagen stehen durfte.
Wie die letzten Jahre war ich sehr wenig Sportklettern, dieses Jahr kann ich die Tage an zwei Händen abzählen. Dafür bin ich dieses Jahr viele längere Routen geklettert, angefangen mit vier Tagen im schweizerischen Jura und den Voralpen. Im Juni gaben fünf Tage bestes Wetter am Furkapass reichlich Gelegenheit, bombenfesten Granit unter die Sohlen zu bekommen. Was dazu führte, dass ich meine schwersten und anspruchsvollsten Routen kletterte, mit 6c gebohrt im Flash meine schwerste Route, aber auch viele Längen um 6b/+ könnten eine solide Basis für die folgende Entwicklung darstellen.
Danach ging es mal wieder ins Tal, und zwar ordentlich. Raus kam ich erst Ende Juli, Anfang August. Dort gelang mir 6c grünpunkt und einige weitere, etwas weniger anspruchsvolle Risslinien. Anfang August schaffte ich es, ein paar Plaisirmeter zu sammeln, ehe es wieder bergab ging. Aus diesem Tal ging es steil bergauf, denn mit den Graden 6c+, 7a im Alpinen sowie 6b+ auf Oldschool-Grimselplatten hatte ich davor so viel zu tun wie ein Polarbär mit Pinguinen. Zeigte mir auch mal wieder, dass ich in entsprechendem Gelände mich schon auch richtig fordern kann und auch darf.
Aus diesem Hoch ging es wieder ziemlich tief, ehe eine letzte Sommerunternehmung Mitte September an die Churfirsten führte, an denen ich wieder gemerkt habe, wie viel mir doch auch in Stresssituationen noch gelingen kann, aber nicht muss.
Und dann? Wieder drei Monate Klinik, aus denen ich wieder viele Möglichkeiten mitgenommen habe, mit Stress umzugehen und ihn auch, wenn möglich, zu vermeiden. Ich konnte an Perspektiven für die Zukunft arbeiten, die ich dringend brauchte und sehe so einem hoffentlich stabileren und etwas erfolgreicheren Jahr 2024 entgegen!
Hiermit wünsche ich einen guten Rutsch! Wir lesen uns im nächsten Jahr!
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