Skitourenauftakt am Seebuck

Oder: Alle Jahre wieder

... kommt der Schnee im Schwarzwald (noch). Oder auch nicht. Und alle Jahre wieder machen die Liftbetreibenden den gleichen Fehler: Der Saisonstart ist immer für Anfang Dezember geplant. Dass das eigentlich nicht klappen kann, merkt mensch spätestens, wenn andere höher gelegene Skigebiete in den Alpen mit durchschnittlich mehr Niederschlag im Winter fast einen ganzen Monat später öffnen. Es kommt also wieder, wie es jedes Jahr kommen muss.
Allerdings ist das Schneeproblem dieses Jahr etwas drastischer; bin ich letztes Jahr am 1. Dezember fast in einer knapp meterhohen Verwehung verschwunden, gibt's die diese Wintersaison bisher nur in den Träumen. Viele Skihänge auf 1100m haben fast bis in die dritte Dezemberwoche gar kein weiß auf den Webcams zu bieten. Bis Anfang des zweistelligen Dezembers die ersten 20 Zentimeter fallen. Ohne Unterlage lässt sich damit aber nicht wirklich was anfangen, aber die Liftbetreibenden beschneien schon, um eben eine solche Grundlage zu schaffen. Eine halbe Woche später regnet es die aber dank Inversionslage wieder zugrunde und die Hoffnungen auf Schwarzwaldtouren vor Weihnachten schwinden mit jedem Blick auf die Wettervorhersage mehr. 
Bis ich dann am Freitag hin und wieder die Webcams der verschiedenen Gebiete checke und mir auffällt, dass ein kleiner Schlepplift am Seebuck bereits für einen Kinderkurs in Betrieb ist. Spätestens als dann um 17 Uhr auf der Webcam ein Bully auftaucht, der den ganzen Hang entlang des 6er-Sessellifts am Seebuck präpariert. Schnell gecheckt: Eben dort machen am Samstag die ersten beiden Lifte auf. Mit dem Plan, zumindest ein paar Ausdauereinheiten entlang der Piste absolvieren zu können, finden sich dann auch schnell vier Mitstreiterinnen und Mitstreiter und es geht am Mittag gen Schnee.

Die Liftöffnung hat dank unseres späten Aufbruchs erst im Parkhaus ihre ersten Auswirkungen: wir dürfen ewig rauffahren zu einem freien Parkplatz. Und wer sich die Liftkarte spart, spart sich auch das Anstehen, so geht's direkt nach dem Zusammentreffen mit den Anderen hoch zum Seebuck-Gipfel. Recht wenig Wind und gute Sicht, zumindest bis zu den ersten Alpenbergen präsentieren sich uns.

 Für die geringe Schneemenge (an manchen Stellen schauen Grashalme durch den Schnee) ist die Piste bergab ganz ordentlich zu befahren. Um zu checken, wie viel Schnee noch fallen sollte, ehe die Skitouren einen passablen Bewegungsradius haben können, fahren wir runter zu den Zellerliften (Die Skibrücke ist ohne Leute und Eis auch erstaunlich simpel zu fahren) und steigen nach Grafenmatt auf. Auf dem Weg bergauf zeigt sich, dass es hier auch ohne die präparierten Pisten einige machbare Abfahrten ohne Steinkontakt gibt. Der letzte Hang, mit tragendem Harschdeckel, präsentiert sogar noch eine angenehme Überraschung. In der zweiten Abfahrt des Tages fühle ich mich recht wohl auf den Skiern, trotz meines geringen Könnens in der Abfahrt.

Da es bereits dämmert, fellen wir schnell wieder auf und laufen zum Seebuck. Während eines genialen Sonnenuntergangs kommen die Felle das letzte Mal für heute von den Skiern runter und die letzten Schlücke Tee leiten den Abschluss ein. 
Die erste Hälfte der Abfahrt nutze ich, um meine Skistöcke auf ausgestreckten Armen zu balancieren und so noch etwas Techniktraining unterzubringen, ehe ich die zweite Hälfte dann komplett genieße. 

Feldberg, Seebuck:
Bisher ein kleiner Schlepplift plus der 6er-Sessellift offen. Für die Standard-Skitouren u.a. mit Abfahrten nach Fahl und ein paar anderen Schwarzwaldgipfeln wird es vor Weihnachten wohl nicht reichen, vor allem wegen der hohen Temperaturen. Schade!

Ein etwas anderer Blogeintrag, zu dem es theoretisch Bilder gibt. Aber auf die hab ich gerade keinen Zugriff (storytime) und so möchte ich zumindest noch diesen Eintrag loswerden.

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