Hinterer Tajakopf - "Love Story" IV+
Wieder mal ein 'first' mit einem alten Spezl, mit dem ich noch nie 'was gemacht hab: Friedrich. Dass das ganz gut klappt mit uns, war bereits von vornherein klar; wir verstehen uns wortlos, er ist genauso kamerascheu wie ich und bewegt sich im Gelände wie 'ne richtige Gämse. Aber wie das Leben so spielt, klappt's halt manchmal lang gar nicht (Stichwort: dieses Jahr gabs auch noch keine einzige Pausewand für mich...). Für unsere Eingehtour geht es nach Tirol, in die Mieminger Kette südlich des Wettersteins.
Dort liegt, ganz idyllisch am Drachensee (einem der schönsten Bergseen, die ich bis dato gesehn hab'), die Coburger Hütte. Die kenne ich bereits von einem Besuch 2018, als ich von Garmisch nach Meran gewandert bin.
Ganz in Hendrik-Manier geht's, recht frei von Komfort, Montagabend um 20:54 Uhr per Zug in Freiburg los, wir haben in der Nacht drei Stunden Aufenthalt in der Weltmetropole München-Pasing. Dafür werden wir bereits Dienstagfrüh in Ehrwald sein, wo wir den (vermeintlich) drei Stunden langen Weg zur Hütte bestreiten. Nach einem kurzen Frühstück im Supermarkt vor Ort geht der Zustieg über die Hohe Gang schnell und mit schönen Tiefblicken vorüber, um 10:00 sind wir an der Hütte. Den Nachmittag nutzen wir noch schnell für eine kurze Klettertour an einem dem Hinteren Tajakopf vorgelagerten Felsbereich, wo wir die "Love Story" klettern.
die rechte der zwei zu sehenden Erhebungen ist der Hintere Tajakopf. Unterhalb seines Gipfels ist eine ca. 200m hohe Wand, welche mit drei Routen bestückt ist |
Die schöne Kletterei über kompaktesten, rauen Felsen wird leider immer mal wieder durch Schrofengelände unterbrochen, was aber in dem Schwierigkeitsgrad nicht wirklich sonderbar ist und die Schönheit der Kletterei dazwischen auch nicht schmälert.
Nach kurzer Zeit stehen wir dann schon 220m weiter oben, am "Gipfel". Der Ausblick gen Drachensee und Coburger Hütte, als auch in die anderen Richtungen, ist nicht von schlechten Eltern.
Wir machen es uns mit Riegeln und Wasser auf einem Felsvorsprung gemütlich und lassen uns von der bereits aus Südwesten strahlenden Sonne wärmen. Hier lässt Friedrich sich dann auch überzeugen, ein Bild von sich machen zu lassen und posiert dafür auf einer Felsnase.
Hinterer Tajakopf - Love Story
Erstbegehung: Christoph Hainz, Thomas Engel 10.06.2016
Länge: ca. 220m
Schwierigkeit: IV+ in der ersten Seillänge, IV in der letzten, sonst um III
Absicherung/Ernsthaftigkeit: E1-2 Gut mit Borhaken, fliegen sollte in dem flachen Gelände aufgrund der vielen Bänder trotzdem nicht sein. Im unteren Teil sind die Stände mit Kette und Karabiner ausgerüstet, weiter oben sind dann nur noch zwei unverbundene Bohrhaken anzutreffen.
Purer Lese-Spaß - auch für "bodenständige" Zeitgenossen!
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